Keine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus Imagegründen – Richtige Schlüsse aus dem Bundeswehrskandal ziehen!

Für uns Junge Liberale ist klar: Arbeitszwang kann höchstens in Ausnahmesituationen zulässig sein, zum Beispiel bei fehlenden Freiwilligen für Schöffendienste oder in Kriegs- und Katastrophenszenarien. Für die besondere Situation des Wehrdienstes gilt das umso mehr. Das Bedürfnis nach mehr und heterogeneren Bewerbern kann keine Rechtfertigung sein, jungen Männern (oder ggf. auch Frauen) mehrere Monate ihres Lebens zwangsweise einzuziehen. Darüber hinaus war die Zahl der tatsächlich Eingezogenen zuletzt so gering, dass von einem Querschnitt der Gesellschaft gerade nicht mehr die Rede sein konnte. Inwieweit die kurzfristig Wehrdienstleistenden das Offizierskorps und die Berufssoldaten in ihrer Zusammensetzung verändern, ist auch mehr als fraglich.

 

Stattdessen muss die Bundeswehr attraktiver als Arbeitgeber werden. Dazu gehört auch eine verstärkte Werbung um Rekruten und Offiziere, zum Beispiel in Kooperation mit Hochschulen oder durch Beteiligung an Ausbildungsmessen. Auch sind Quereinsteiger für technische Aufgaben verstärkt anzuwerben. Um die Bundeswehr stärker in die Gesellschaft zu rücken, sollte auch an den Schulen stärker auf Aufgaben und Funktionsweise der Bundeswehr eingegangen werden. In diesem Rahmen bieten sich Besuche von Kasernen als Exkursionen und die Einladung von Bundeswehrangehörigen in Schulen ein. Hierbei ist aber keine Anwerbung zulässig und auf eine kritische Distanz zu achten.

 

Das Ideal der Bundeswehr als einer Parlamentsarmee, die von Freiwilligen getragen wird, welche die freiheitliche demokratische Grundordnung verteidigen, darf nicht einer Symbolpolitik und Imagekorrektur geopfert werden!