17.03.2019

FÜR EIN SICHERES KÖLN

Die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten, ist eine fundamentale Aufgabe des Staates. Sicherheitspolitik fängt schon auf kommunaler Ebene an. Die Jungen Liberalen Köln wollen, dass die Stadtpolitik konsequent, aber ohne Aktionismus und ohne Freiheitsrechte zu beschneiden, an einer sicheren Stadt arbeitet, in der sich möglichst alle Bürger wohl und sicher fühlen.

Die Julis Köln begrüßen die geplante Stärkung des Ordnungsdienstes und die organisatorischen Reformen. Polizei und Ordnungsdienst sind nicht nach Einsatzzeiten, sondern funktional zu trennen. Der OD ist so zu einzurichten, dass er rund um die Uhr einsatzbereit ist. Umgekehrt hat die Polizei sich ihrer Eilkompetenz gemäß aus der Verfolgung von Ruhestörung und anderen Unannehmlichkeiten herauszuhalten. Eine weitere Bewaffnung des OD lehnen wir ab. Um die Attraktivität des OD zu steigern, bedarf es neben einer professionellen Werbekampagne auch einer Gefahrenzulage für gefährliche Einsätze.

Gerade junge Menschen sind nachts vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Notfallschalter an Haltestellen sind auszubauen. Fahrkartenkontrolleure dienen nicht nur der Bekämpfung des Schwarzfahrens, sondern vermitteln auch ein Gefühl der Sicherheit. Gerade in Abend- und Nachstunden ist ihr Einsatz auszuweiten. Die Haltestellen sind in einem sauberen und ansprechenden Zustand zu halten.

Das Sicherheitsgefühl hängt stark mit Helligkeit und Sauberkeit des öffentlichen Raums zusammen. Die Kölner Stadtverwaltung hat hierauf verstärkt zu achten. Um städtische Mittel effektiv zu nutzen, soll das Sicherheitsgefühl der Bürger abgefragt und die Bevölkerung nach Orten, an denen sie sich besonders unsicher fühlt, befragt werden.

Bei der Verschönerung des öffentlichen Raums soll private Initiative begrüßt werden. Hierzu gehört beispielsweise die Bemalung von Flächen durch Künstler. Außerdem sollen bestimmte Flächen für Graffiti-Künstler ausgewiesen werden, um auch ein legales Graffiti-Sprayen zu ermöglichen.

Verfestigung von Kriminalität ist von besonderer Gefährlichkeit. Banden- und Clanstrukturen kann der Rechtsstaat genauso wenig dulden wie den Kontrollverlust über einzelne Plätze oder gar Stadtviertel. Diesbezüglich fordern wir eine Null-Toleranz-Politik und insbesondere

  1. Verfolgung sämtlicher Bagatellen an kriminellen Schwerpunkten
  2. Konsequentes Ausnutzen aller rechtlichen Möglichkeiten, z.B. Identitätsfeststellungen, Platzverweise und andere Maßnahmen, die dann auch ggf. vollstreckt werden
  3. Verstärkte Polizeipräsenz an Kriminalitätsschwerpunkten
  4. Verstärkter Einsatz von Großrazzien und mobiler Einsatzteams
  5. Eine stärkere Kontrolle des Glücksspiel- und Bordellgewerbes sowie eine Überprüfung der Club- und Barszene besonders mit Hinblick auf Schutzgelderpressung

Sicherheit und Freiheit müssen stets in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Maßnahmen, die in die Grundrechte aller Bürger eingreifen, sind in der Regel nicht verhältnismäßig. Eine weitere Ausweitung der Videoüberwachung lehnen die Jungen Liberalen ab. Die bestehende Überwachung ist auf ihren Nutzen zu evaluieren und gegebenenfalls abzuschalten.

Auch die Vernetzung von Polizei- und Rettungskräften (Feuerwehr, Notdienst, etc.) gerade in Problemvierteln ist eine sinnvolle Maßnahme, um bei Konflikten rasch deeskalierend eingreifen zu können und Übergriffe auf Rettungskräfte zu verhindern.

Bauplanungs- und Bauordnungsrecht ergänzen eine ganzheitliche Stadtentwicklung. Bei der Stadtentwicklung sind Sicherheitsaspekte von vornherein mitzudenken. Neben dem Vermeiden von architektonisch begünstigten Angsträumen gehört hierzu eine ausgewogene Sozialstruktur sowie die gezielte Ansiedlung von Gewerbetreibenden, Künstlern und anderen Gruppen, die zur Aufwertung eines Viertels beitragen können. Der Ebertplatz und der Wiener Platz sind umzugestalten.

Öffentlich sichtbarer Drogenkonsum wirkt sich besonders negativ auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung aus. Es sind schnellstmöglich weitere Drogenkonsumräume in unmittelbarer Nähe aktueller Drogenszenen einzurichten.

Kriminalität entsteht auch oft infolge individueller Perspektivlosigkeit und persönlicher Probleme. Schon in der Schule ist durch Präventionsprogramme dem Abrutschen in kriminelle Szenen vorzubeugen. Die Zusammenarbeit von Jugendämtern, Schulen, sozialen Einrichtungen und Polizei und Justiz ist weiter auszubauen. Freizeitangebote für Jugendliche bieten gerade in prekären Vierteln einen Ausweg.

Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Baustein einer modernen Sicherheitspolitik. Zivilcourage ist öffentlichkeitswirksam zu würdigen, Erfolge im Kampf gegen die Kriminalität hervorzuheben. Opfern von Straftaten ist verständnisvoll zu begegnen, gerade im Falle der Einstellung des Verfahrens. Ordnungskräfte und Polizei sind diesbezüglich zu sensibilisieren. Die Jungen Liberalen Köln fordern analog dem Ehrenamtstag einen eigenen Kölner Tag der Zivilcourage.

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