Aktionswoche: Weltfrauentag – Programmatischer Brunch Liberale Gleichstellungspolitik

Zum Abschluss unserer Aktionswoche zum Weltfrauentag vom 5. bis zum 11. März haben wir uns am Sonntag zum gemeinsamen Brunch im Point Frisch Lecker in Köln getroffen. Bei Brötchen, Kaffee und Tee haben wir die, in unseren vielfältigen Veranstaltungen der Woche, aufgekommenen Diskussionen noch einmal aufleben lassen. Besonders beschäftigt haben uns die Fragen wie man Familie und Beruf besser vereinbaren könnte oder die Frage ob, und wenn ja wie, man Frauen besonders fördern sollte. Auch über in den Medien sehr präsente Themen wie die  Einführung einer Frauenquote in Unternehmen und Parteien, oder die Abschaffung des §219a StGB wurde viel debattiert.

Bettina Houben stellt die Liberalen Frauen, eine Vorfeld Organisation der FDP, vor.

 

Als Referentin hatten wir Frau Bettina Houben, die Landesvorsitzende der Liberalen Frauen Nordrhein-Westfalen, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP Ratsfraktion Köln und ehemalige Kreisvorsitzende der Julis Köln, eingeladen. Freundlicher Weise hatte sie sich die Zeit genommen, um mit uns über unsere vielen Fragen zum Thema Gleichberechtigung zu diskutieren. In ihrem kurzen Vortrag ist sie darauf eingegangen, wie ihrer Meinung nach liberale Gleichberechtigungspolitik und ein reformierter und liberaler Feminismus aussehen können.

Zunächst hat Frau Houben uns einiges über ihren eigenen Werdegang berichtet. Schon früh hat sie sich selbst politisch engagiert. Noch während ihres Medizin Studiums war sie sowohl für die Jungen Liberalen auf Landes- und Kreisebene, als auch für die FDP im Kölner Kreisvorstand, aktiv.

 

Einer der Kernpunkte ihres Vortrages und unserer anschließenden Diskussion war, wie man Frauen besser in die liberale Politik einbinden könnte. Frau Houben vertrat hier die Ansicht, dass schon kleine Änderungen viel bewirken könnten. So könnte man Veranstaltungen statt in Kneipen, wie den klassischen Stammtisch, an auch für Frauen ansprechenden und vor allem abends sicher zu erreichenden Orten veranstalten. Außerdem sprach sich Frau Houben dafür aus, dass sich junge Frauen viel selbstverständlicher und vor allem mit mehr Selbstbewusstsein für Ämter bewerben sollten, anstatt sich dies erst nach jahrelangem Engagement zuzutrauen.  Zwar sei das Verhältnis von Männern und Frauen bei den Julis und auch bei der FDP in den Großstädten deutlich ausgewogener als auf dem Land, jedoch bestehe trotzdem noch eine Menge Handlungsbedarf. Zum einem, um dafür zu sorgen, dass dieses Verhältnis auch in Zukunft noch ausgewogen ist, zum anderen, um auch in den Vorständen zu einer ausgeglicheneren Verteilung von weiblichen und männlichen Mitgliedern zu kommen. So gibt es zum Beispiel im Vorstand der Jungen Liberalen NRW momentan noch keine einzige Frau.

Nicht nur Kölner, sondern auch Mitglieder und Intressierte kamen aus anderen Städten um in entspannter Amtosphäre Bettina Houben mit Fragen zu den Liberalen Frauen zu löchern

Auch über die Arbeit der Liberalen Frauen konnten wir uns mit der Vorsitzenden des Verbandes in NRW unterhalten. Eine der aktuellsten Forderungen ist die vollständige Abschaffung des §219a StGB, für die die Organisation sich nach ausführlicher Diskussion ausgesprochen hat. Es sei absurd, dass Ärzte sich bereits durch die Information über Schwangerschaftsabbrüche strafbar machen. Frauen in solch einer schwierigen Situation seien besonders auf umfassende und fundierte Informationen angewiesen.

Ich denke, dass das gemeinsame Brunchen in gemütlicher und harmonischer Atmosphäre ein sehr gelungener Abschluss unserer spannenden Aktionswoche war. Wobei nach wie vor auch für kommende Veranstaltungen noch viel Diskussionspotential besteht!

 

Autorin: Josephine Besem